Eine Phobie mit pathologischen Zügen – Die Corona-Angst-Durchseuchung als Mainstream in der Bevölkerung

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Mann mit Mund-Nase-Maske. Quelle: Pixabay, Foto: Elliot Alderson

Berlin, Deutschland (Salon Philosophique). Die Corona-Angst, hervorgerufen durch die Bilder in der VR China, wo, anfangs vertuscht, eine Millionenstadt abgesperrt wurde, von den Toten in Norditalien, in Bergamo, die in Militärlastern weggeschafft wurden und Ischgl in Österreich, ein Hotspot, wo die Party trotz Warnungen aus Profitgründen weiter ging und laut Testung halb Europa ansteckte, wobei milde oder asymptomatische Verläufe üblich waren, hat als Urangst die Bevölkerung durchdrungen, festgemacht an einem einzelnen Virus. Die Phobie hat schon pathologischen Züge. Die Ängste, die in vielen in ihrem Innenleben stecken, erfuhren sozusagen eine Bündelung von und vor vielen Ängsten, vor Krieg und Leid, vor tödlichen Krankheiten, vor Verkehrstoten, vor einem Klimakollaps, vor der Flüchtlingskrise, wobei in der Zukunft noch mit wesentlich mehr Flüchtlingen zu rechnen ist, vor einem Jobverlust. Vor allem stecken nazistische Ängste dahinter, vor Entwertungen, vor Schande, Verurteilung und Scham im Angesicht anderer, in anderen Kulturen vor dem Voodoo-Tod. Der Voodoo-Tod findet sozusagen durch Entwertung täglich statt und wird allenthalben gefürchtet.

Die Coronaviren sind an sich recht harmlose Atemwegserkrankungen. Aber dieses war ein neuartiges, unbekanntes Coronavirus, mit dem man noch keine Erfahrungen hatte. Die Angst vor dem Unbekannten, zumal es anfangs nicht ernst genommen wurde, steigerte die Ängste ins Unermessliche, so dass die Mainstreambevölkerung die Regeln und Maßnahmen befolgte und sogar dankbar für einen strikten Lockdown war, Eingriffe in die Menschenrechte, der weite Teile des gesamten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben zum Erliegen brachte und noch bringt. Aber es ist zu vermuten, dass die Folgen von Corona schlimmer sind als das Virus selbst. Die vielen Menschen, die aus Angst vor der Ansteckung nicht zum Arzt oder in ein Krankenhaus gehen und dadurch sich erst recht gefährden. Überlebenswichtige Behandlungen und Operationen unterblieben. Die Zahlen der vermehrten Toten sind in keine Statistik eingegangen. Die wirtschaftlichen Folgen sind ein Desaster. Die Regierung pumpt Milliarden hinein, um die gröbsten Folgen zu vermeiden und macht Schulden, die in der Folge auf alle zurück fallen, vor allem auf die Schwächsten und die Armen.

Jetzt haben wir aber mehr Erfahrungen, wenn auch noch nicht vollständig, die Dauerfolgen über die Atemwege hinaus, 1. Anzeichen sind ein Ausfall des Geruchs- und Geschmackssinnes, sind noch nicht ausreichend geklärt. Damit wird weiterhin Angst gemacht. Die Tests sind auch nicht zuverlässig. Sie fallen mal positiv, mal negativ aus, wie aus Versuchsreihen hervor geht. Die Errettung und Erlösung wäre die Impfung in den Augen der Bevölkerung. Sie wird ohne ausreichende Testung allzu schnell vorangetrieben und das bei einer recht harmlosen Virusinfektion, aber vor der viele Angst haben. Wahrscheinlich werden viele Impfdosen hinterher entsorgt, wie bei der Schweinegrippe 2009, wo Millionen von ihnen entsorgt wurden. Die Impfindustrie ist der eigentliche Gewinner.

Das Coronavirus, Covid-19 hat ähnliche Folgen wie eine Grippe, vor der sich nur schwerkranke und alte Menschen zu recht ängstigen, weil sie gefährdet sind. Eine Grippe ist bei schweren Vorerkrankungen der berühmte Tropfen auf den hießen Stein und ist tödlich. Unter 100.000 Menschen nach Covid-19 bei uns in Deutschland gilt schon als Gefährdung, als Warnsignal, wenn unter den Getesteten mehr als 50 Infizierte sind. Unter den Infizierten sterben nur etwa 0,3 Prozent, dass sind überwiegend Schwerstkranke und Alte. Je mehr getestet wird, desto mehr Positive. Also eine kleine Zahl und trotzdem eine unheimliche Angst.

Um das Geschehen richtig einzuschätzen, täte ein Risikokompetenz gut, wahrscheinlich schon in der Schule als eigenes Fach „statistisches Denken“ gelehrt. Das kann der größte Teil der Bevölkerung nicht, noch nicht mal die Politiker und die Medienvertreter. Die Politiker, die einen besonders harten Kurs verfolgen, werden beliebt, mächtiger und wählbar, und die Medien erhöhen ihre Auflagen. Denen kommt das Virus gerade zur rechten Zeit. Dadurch bekommen Verschwörungstheorien Auftrieb.

Auch hält sich ein großer Teil der Bevölkerung an die Regeln aus Angst vor dem Coronavirus, Abstandhalten, Mund-Nase-Masken, weil in vielen Ländern der Welt das Virus noch wütet – als Bestätigung ihrer Ängste. Das liegt aber an einem maroden Gesundheitssystem, an den katastrophalen Zuständen und an beengten Wohnverhältnissen in den Armenvierteln der USA, Brasiliens oder Indiens. Die Luftverschmutzung gilt als eigener Corona-Krankheitsverursacher, aber nicht nur bei Corona. Italien gilt als China Europas. Das wird aber ignoriert, damit 1000ende Konzerne weiterhin ihre Gewinne machen und die Steuern fließen, die dann hinterzogen werden, auf Kosten der Bevölkerung. Aber diese nimmt das in kauf, und reagiert umso empfindlicher auf ein überwiegend harmloses Virus.

Andererseits werden besonnene, renommierte Virologen, Bakteriologen und Infektiologen wie Prof. Sucharit Bhakdi nicht zu Wort kommen lassen, werden in Talkshows nicht eingeladen, ihre Youtube-Videos werden sofort gelöscht, weil sie nicht in den Mainstream herein passen, und Scharfmacher haben Hochkonjunktur. Als Folge und zum Protest finden überall Corona-Demonstrationen mit Tausenden von Teilnehmern ohne Abstand und Mundschutz statt. Aber die in Berlin und andere haben nicht zu mehr Infektionen geführt. Die Hotspots sind bei großen Familienfeiern mit vielen Teilnehmern zu finden, in engen, wenig durchlüfteten Räumen, aber durch die Gesundheitsämter lokal recht gut kontrolliert.

Obwohl die Ansteckungsfallzahlen innerhalb der statistischen Fallbreite konstant sind, wird allenthalben von der Politik und den Medien vor dem Anstieg gewarnt, gedroht, wenn man sich nicht an die Regeln halte, drohe ein 2. Lockdown, eine unheimlich Angst- und Panikmache. Hartgesottene Phobiker und das sind die Corona-Angstkranken sind unheimlich militant, zumal gegen andere, die sich nicht so streng an die selbst auferlegten Regeln halten, die die Politik ausgegeben hat. Und überall in der Welt 1 Million Tote, in Europa Frankreich und Spanien eskalieren die Zahlen, gelten als Bestätigung.

Dann ist die Frage nach der Verantwortung für all diese gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen. Die Politiker, die Medien, die ohne Risikokompetenz all das verbreiten? Tun die Politiker dies, um sich zu profilieren? Ich glaube nicht, denn die Politiker sind auch von den Ängsten erfasst, nebenbei können sie sich profilieren. Ist das Desaster rechtlich einklagbar? Nein, ich glaube nicht, wir sind alle beteiligt, weil die Ängste in uns allen stecken und sozusagen eine Bündelung in dieser Jahrhundertkatastrophe erfahren. Warum zum jetzigen Zeitpunkt? Zur Beantwortung dieser Frage kann ich nur spekulieren. Ich erkläre mir das so, wir stehen an der Schwelle des Umbruchs. Wir können nicht so weiter machen wie bisher, den Profit in das Zentrum unseres Bemühens stellen, die Schere arm und reich weiter auseinander klaffen zu lassen, entsolidarisiert so weiter leben, unsere Erdressourcen auf Teufel komm raus zu verbrauchen und die Klimaerwärmung zu forcieren. Da hat das Coronavirus uns die Augen geöffnet, zumindest für die Einsichtigen, und die werden hoffentlich immer mehr. 1. Anzeichen gibt es schon dafür.

Ich möchte nicht das Virus kleinreden, obwohl ich es aus anderer Sicht hiermit tue. Ich möchte nur den Menschen die größte Angst nehmen. Die Viren sind unsere häufigen Begleiter, mal gefährlicher, mal weniger gefährlich, können uns krank machen, evtl. sogar bei Vorerkrankungen töten, das Coronavirus auch. Aber meist sind es bakterielle Superinfektionen, die so schwere Verläufe verursachen, nicht das Virus selbst. Vorsicht, Umsicht und das statistische Denken und die Wahrscheinlichkeit sind vonnöten und der Umgang mit der Angst. An die Angstinhalte wird geglaubt, ansonsten hätte man keine Angst. Das Handeln richtet sich nach dem Geglaubten, z.B. durch Vermeidung, und durch die Handlungsumsetzung stellt sich das Ergebnis wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung von selbst ein, zumal, wenn der Ängstliche Politik und Medien hinter sich weiß, die ihm vermehrt Angst machen. Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen katastrophalen Folgen sind wie eine Bestätigung der Ängste.

Ich höre oft, bleibt gesund! Aber der gutgemeinte Ratschlag macht schon wieder Angst, denn sonst wäre er nicht nötig.

Literatur:

Gerd Gigerenzer, in der Frankfurter Rundschau vom 12.5.2020 „Mehr Risikokompetenz würde uns allen guttun“. Der Psychologe und Risikoforscher über die Mathematik der Ungewißheit und warum die Fähigkeit, Statistiken einzuschätzen, genauso wichtig ist wie Lesen und Schreiben.

Dr. Wolfgang Wodarg, Dokumentation: Eine Pandemie, die Menschen vermehrt erkranken lässt, findet schlicht nicht statt, WELTEXPRESS, 14.8.2020, URL: weltexpress.info/dokumentation-eine-pandemie-die-menschen-vermehrt-erkranken-laesst-findet-schlicht-nicht-statt/

Dr. Karina Reiss und Prof. Sucharit Bhakdi „Corona Felalarm? Zahlen, Daten und Hintergründe“, Goldberg Verlag

Anmerkung:

Vorstehender Artikel von Dr. Bernd Holstiege wurde am 30.9.2020 im WELTEXPRESS erstveröffentlicht.