Warum Pferde mit dem Kopf wackeln

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In der Vorwärts-Abwärtsdehnung beim Grasen spannt das Pferd sein Rückenband und trägt sich selbst mit minimaler Muskelenergie ©Paschel

Berlin, Deutschland (Salon Philosophique). Es bewegt sich etwas in der universitären Forschung. Das gibt Hoffnung, denn alle Säugetiere, zu denen auch der Mensch zählt sind im Gehirn gleich strukturiert, wie uns Neurologen auf der Grundlage ihrer gesicherten Forschung sagen:

„Sie haben wie wir Menschen Gefühle!“

Die meisten Reiter wissen das!

Die biomechanische Forschung klammert die Gefühle eigentlich aus, aber sie gibt uns bei einer ganzheitlichen Sichtweise die Möglichkeit, 1 und 1 zusammen zu ziehen, denn die Balance ist nicht nur ein biomechanisches Problem, sondern auch ein Problem des Geistes, der den Menschen angeblich zur Krönung der Schöpfung macht.

Berliner Forscher finden heraus, dass die Tiere mit ihrer besonderen Gangart deutlich Energie sparen durch ihr Kopfnicken.

Veröffentlicht haben die Forscher der Berliner Humboldt-Universität das im Fachblatt „Proceedings B“ (britische Royal Society).

Die Kopfbewegung des Pferdes wird durch Hilfszügel und Ziehen am Zügel extrem verhindert ©Rheinwald
Die Kopfbewegung des Pferdes wird durch Hilfszügel und Ziehen am Zügel extrem verhindert ©Rheinwald
Pferd in natürlicher Bewegung - es geht auch ohne Zügel, nur mit Halsring, wenn eine Vertrauensbasis besteht ©Paschel
Pferd in natürlicher Bewegung – es geht auch ohne Zügel, nur mit Halsring, wenn eine Vertrauensbasis besteht ©Paschel

Untersucht werden Pferde in der Gangart Schritt, wo diese Auf-Ab-Bewegungen typisch sind. Gestellt wurde die Frage, wie genau und warum machen Pferdes das so. Der Forscher Nyakatura und seine Mitarbeiter stellten fest, daß der Kopf bei allen 8 untersuchten Pferden die gleichen Bewegungen in Relation zu den Beinbewegungen macht. Sie wurden im Schritt auf einem normierten Weg am Strick geführt.

„Anhand der Filmaufnahmen konnten die Wissenschaftler den Gang der Tiere analysieren. Zudem rechneten sie alternative Bewegungsabläufe am Computer durch. Dabei fanden sie heraus: Würden die Pferde in einer anderen zeitlichen Abfolge mit dem Kopf nicken, bräuchten sie bis zu 63% mehr Energie um Kopf und Hals zu tragen. Es gibt ein Timing, das besonders günstig ist. Und das machen die Pferde auch“, fasst Nyakatura zusammen. dpa (Auszug aus der Frankfurter Rundschau vom 27. 12 2016, Seite 23)

Als Reiter wissen wir:

„Das Pferd balanciert sich durch Nick- und Pendelbewegungen des Kopfes aus.“

Die alten Meister sagen:

„Behindere dein Pferd nicht in seinem natürlichen Bewegungsablauf!“

Warum wird dagegen permanent verstoßen?

Weil wir das Pferd kontrollieren wollen, denn:

Reiten ist die Dominanz des Menschen über das Tier!

(Zitat von Dr. Viktor Horatczuk, in Stallgeflüster, Februar 2017)