Hamburg, Deutschland (Salon Philosophique). Am Freitag, den 7. Mai 2021, um 22 Uhr war Uwe Weinzierl bei Bettina Tietjen und Jörg Pilawa in der NDR-Talkshow zu Gast.
Gemeinsam mit spannenden Gästen aus der Musik- und Fernsehwelt sprach Uwe Weinzierl mit Bettina Tietjen und Jörg Pilawa über Gott und die Welt und auch über Pferde, Anarchie und seine Leben. Und weil Weinzierl bekanntermaßen nur selten mal ein Blatt vor den Mund nimmt, wurde das eine spannende Sache. Schließlich hat er nicht umsonst eine bewegte Kabarett-Zeit hinter sich. Das Anschauen hat sich gelohnt.
Kochprofi Lea Linster, die in Luxemburg ein bekanntes französisches Sterne-Restaurant hat und als Fernsehköchin und Autorin von Kochbüchern bekannt ist, eröffnete den illustren Reigen der Gäste mit ihrem Sohn Louis, der jetzt ihre Nachfolge angetreten hat.
Die starke Bindung zur Familie war bei den meisten Teilnehmern das zentrale Thema in den Gesprächen. Die bekannte Sportmoderatorin Laura Wontorra, die über ihre enge Beziehung zu ihrem Vater berichtete und die Schweizerin Francine Jordi, die aus einer musikalischen Familie stammt, die ihr den Rückhalt gibt in einem harten Leben im Showbusiness, wo sie mit ihrer hinreißend freundlichen Art durch Oper, Swing und Schlager marschiert und als Moderatorin viele Menschen begeistert.
Ein Höhepunkt war der Auftritt von Alida Gundlach, die schlagfertig und frech durch die ehemals bekannte Sendung Showbühne führte und mittlerweile 5 Schutzhöfe für Tiere betreibt.
Das Schauspielerehepaar Ann Kathrin Kramer und Harald Krassnitzer, bekannt als Tatortkommissar mit Adele und der Schauspieler und Musiker Mikis Weber, der in Myanmar (Burma) bekannter ist als in Deutschland, erzählten spannende Episoden aus ihrem Leben.
Als Uwe Weinzierl an der Reihe war, wurde es plötzlich sehr still in der Runde und man merkte, dass alle Gesprächsteilnehmer konzentriert seinem Ausflug in das Natural Horsemanship folgten, das mit Monthy Roberts und Pat Parelli nach Europa kam und auf der Erkenntnis beruht, dass Mensch und Pferd biologisch gesehen Feinde sind, das Pferd als Pflanzenfresser und Beutetier und der Mensch als Raubtier, welche natürlich unterschiedliche Sprachen sprechen. Um sich mit den Pferden zu verständigen, ist der Mensch gezwungen, die Sprache der Pferde zu erlernen, die untereinander in Hierarchien leben mit klaren Rangfolgen, die deutlich werden, wenn man einen Eimer Hafer in eine Herde stellt. Wenn ein Pferd diese Rangfolge nicht einhält, wird es bisweilen auch sehr ruppig und Gewalt ist in der Kommunikation unter Pferden durchaus normal. Uwe Weinzierl der bekannt dafür ist, dass er mit schwerst traumatisierten Pferden arbeitet, die Besitzer zu ihm bringen, wenn sie mit ihrem Pferd nicht mehr zurechtkommen, schließt deshalb auch Gewalt nicht aus in der Kommunikation von Mensch und Pferd. Der Mensch, der dem Pferd körperlich absolut unterlegen ist, muss dann zuweilen auch Hilfsmittel einsetzen, um seinem Pferd zu zeigen dass er, der Mensch, das Alphatier ist. Bei schwertraumatisierten Pferden ist es nicht wie bei Menschen mit schweren Traumata, die sie ein Leben lang begleiten. Ein schwer traumatisiertes Pferd kann oft seine Vergangenheit vergessen machen und lammfromm werden. Allerdings gab Weinzierl auch zu, dass er schon auf Pferde getroffen sei, bei denen er dem Besitzer empfehlen musste, sich von dem Pferd zu trennen, weil er lebensgefährliche Situationen nicht ausschließen konnte.
Jörg Pilawa outete sich am Ende als begeisterter Reiter, der in einer 5-er Männergruppe reitet, was bekanntlich eine Seltenheit ist in den üblichen Reitställen, wo das weibliche Geschlecht dominiert.
Uwe Weinzierl wurde erst mit 32 Jahren von dem Pferdevirus befallen und hat sich anfangs nur durch Selbsterfahrung und mit Hilfe von Videos die Fähigkeiten eines Pferdeflüsterers angeeignet. Mittlerweile steht er in einem regen Austausch mit vielen guten Pferdeflüsterern weltweit.
Link zur Sendung:
Anmerkung:
Der Beitrag wurde im WELTEXPRESS am 8.5.2021 erstveröffentlicht.